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Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern
10.10.2022 | 5 Minute(n) Lesezeit
Ein wachsendes Arbeitspensum, Zeit- und Termindruck, neue Technologien und der Anspruch, ständig verfügbar zu sein: Immer mehr Beschäftigte leiden unter den Belastungen am Arbeitsplatz. Die Folge: Die Zahl psychischer Erkrankungen nimmt zu. Das wirkt sich auch auf die Unternehmen aus. Mitarbeitende, die sich im Job wohl fühlen und psychisch gesund sind, sind die Voraussetzung dafür, dass das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Arbeitgeber sollten daher die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz präventiv fördern. Die Topfit.App bietet hierfür wertvollen Gesundheitscontent, der dazu beitragen kann, die psychische Gesundheit der Mitarbeitende zu erhalten und zu verbessern.
Was psychische Erkrankungen kosten
Wer im Berufsalltag regelmäßig Stress und Belastungen ausgesetzt ist, läuft Gefahr, ernsthaft psychisch zu erkranken. Das bestätigen auch offizielle Zahlen: In der Europäischen Union leiden schätzungsweise rund 50 Millionen Menschen an Depressionen, Erschöpfung und Suchterkrankungen. Diese Zahlen haben Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Psychische Erkrankungen machen mittlerweile einen relativen Anteil von rund 17 Prozent an der Arbeitsunfähigkeit in Unternehmen aus und sind damit die zweithäufigste Ursache. Betroffene fallen durchschnittlich 38,9 Tage aus – dreimal so lang wie bei anderen Erkrankungen.
Sowohl für die Volkswirtschaft als auch für die Unternehmen bedeutet das Kosten in Milliardenhöhe. Allein die Krankheitskosten für psychische Erkrankungen betrugen 2020 deutschlandweit 56,4 Milliarden Euro. Auf die Industrie hat die hohe Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage weitere finanzielle Auswirkungen: Die Produktionsausfallkosten lagen 2021 bei 15,8 Milliarden Euro. Zudem müssen Arbeitgeber in den ersten sechs Wochen Lohnfortzahlungen leisten.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Indem Unternehmen in die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, können sie Kosten reduzieren.
Arbeit und psychische Erkrankungen: Wie hängen sie zusammen?
Während noch vor einigen Jahren meist nur körperliche Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüre oder Migräne diagnostiziert wurden, ist die Sensibilität für psychische Erkrankungen heute wesentlich höher. Das führt dazu, dass diese häufiger erkannt werden. Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen Angst- und Zwangsstörungen, Burnout, Depressionen sowie Suchterkrankungen (Medikamente, Drogen, Alkohol etc.). Sie lassen sich häufig auf Stress und psychische Belastungen im Job zurückführen. Vor allem das Arbeitspensum und der Druck, ständig erreichbar zu sein, haben in den vergangenen Jahren zugenommen.
Folgende Faktoren haben außerdem einen Einfluss darauf, ob wir uns am Arbeitsplatz wohl fühlen oder nicht:
- individueller Handlungs- und Entscheidungsspielraum
- Arbeitsintensität
- Arbeitszeitgestaltung
- Gestaltung der Arbeitsumgebung
- Gemeinschaftsgefühl und die Kollegialität
- Betriebsklima und Führung
- Arbeitsplatz(un)sicherheit
- Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance)
- Regelungen zur Erreichbarkeit
Arbeitgeber haben es größtenteils in der Hand, die Rahmenbedingungen im Betrieb so zu gestalten, dass sie sich positiv auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden auswirken. Indem sie ihren Mitarbeitenden beispielsweise Handlungsspielraum geben, auf flexible Arbeitszeitmodelle setzen und den Teamzusammenhalt stärken, können sie die psychische Belastung am Arbeitsplatz verringern.
Welche gesetzlichen Regelungen Arbeitgeber beachten müssen
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Unternehmen seit 1996 dazu, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu schützen. Arbeitgeber müssen die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz so gestalten, dass Gefahren vermieden oder so gering wie möglich gehalten werden. Das Gesetz schließt auch psychische Aspekte mit ein. Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und der Einfluss der Umwelt auf den Arbeitsplatz müssen sachgerecht verknüpft werden.
Ein zentrales Instrument, um Arbeitsschutz sicherzustellen, ist die Gefährdungsbeurteilung. Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass für jeden Arbeitsplatz mögliche psychische sowie körperliche Belastungen erkannt und dokumentiert werden. Falls sie eine Gefährdung feststellen, sind sie verpflichtet, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Welche Vorteile eine GBU konkret bietet und wie sie sich im Betrieb umsetzen lässt, erklären wir in unserem Newsartikel Psychische Gefährdungsbeurteilung: Pflicht und Chance.
Prävention: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern
Mitarbeitende nehmen meist nicht die Arbeit an sich als Belastung wahr. Im Gegenteil: Für viele Beschäftigte ist ihr Job eine wichtige Ressource, die ihre Gesundheit sogar stärken kann – unabhängig von Alter, Geschlecht und Branche. Als belastend empfinden die meisten Angestellten hingegen die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz.
Das bedeutet: Arbeitgeber können aktiv Einfluss darauf nehmen, dass sich ihre Mitarbeitenden wohlfühlen und gesund bleiben, indem sie zum Beispiel …
- individuelle Handlungs- und Entscheidungsspielräume einräumen.
- das Arbeitspensum angemessen und realistisch gestalten.
- ein wertschätzendes Miteinander schaffen – sowohl unter Kollegen als auch mit den Führungskräften.
- den Arbeitsplatz gesundheitsfördernd gestalten und Stressfaktoren reduzieren (zum Beispiel Lärm verringern oder Lichtverhältnisse verbessern).
- Konflikte offen ansprechen und lösen.
- angemessene Arbeitszeitmodelle schaffen, die eine ausgewogene Work-Life-Balance zulassen.
- einen möglichst sicheren Arbeitsplatz bieten.
- Weiterbildungen ermöglichen.
Mit gezielten BGF-Maßnahmen können Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden zudem dabei unterstützen, mit stressigen Situationen am Arbeitsplatz besser umzugehen. Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel Stress-Screenings und darauf aufbauende Handlungsempfehlungen oder Workshops und Trainings rund um die Themen Stressabbau, Resilienz und Work-Life-Balance.
Schon gewusst
Sollten Mitarbeitende bereits mehr als 42 Tage innerhalb von zwölf Monaten krankgeschrieben sein, sind Arbeitgeber zudem verpflichtet, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten.
Psychische Gesundheit digital fördern – mit Hilfe der Topfit.App
Arbeitgeber haben es heute nicht leicht, alle Beschäftigten mit gesundheitsfördernden Maßnahmen zu erreichen. Einige von ihnen befinden sich im Außendienst, sind auf verschiedene Standorte verteilt oder arbeiten im Homeoffice. Psychische Probleme bleiben in diesem Fall oft unbemerkt.
BGF-Verantwortliche kommen deshalb nicht umhin, ihre Maßnahmen durch digitale Angebote zu ergänzen. Mit der Topfit.App können sie diese allen Mitarbeitenden orts- und zeitunabhängig zur Verfügung stellen. Die Topfit.App beinhaltet außerdem spezifischen Gesundheitscontent aus unterschiedlichen Themenbereichen. Im Modul Mental.Fit dreht sich alles um die psychische Gesundheit: Mitarbeitende erhalten in diesem Modul praktische Tipps rund um Stress- und Konfliktmanagement, Work-Life-Balance, Zeitmanagement und Schlafgesundheit. Übungen zum Mitmachen und angeleitete Entspannungsmethoden ergänzen das Konzept.
Das Besondere: Alle Inhalte sind unterhaltsam und zeitgemäß aufbereitet – oftmals als Videocontent. So auch in unserem Beispiel: Gesundheitsmanagerin Maria erklärt, wie jeder seine eigene psychische Gesundheit gezielt stärken kann:
Externe Inhalte
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Fazit
In die psychische Gesundheit der eigenen Mitarbeitenden zu investieren, lohnt sich immer. Denn Beschäftigte, die sich mental gut fühlen, sind nicht nur deutlich seltener und kürzer krank, sondern auch motivierter. Das zahlt sich aus, denn Arbeitgeber müssen in diesem Fall mit geringeren Kosten für Produktionsausfall oder Lohnfortzahlungen rechnen.
Sie wollen die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden langfristig stärken? Mit der Topfit.App können Sie alle Ihre Maßnahmen planen, steuern und kommunizieren – flexibel und unkompliziert.
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